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Hotelier Michil Costa: «Der kommerzielle Tourismus ist zu einem Menschenhandel verkommen»

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Hotelier Michil Costa: «Der kommerzielle Tourismus ist zu einem Menschenhandel verkommen»

Er vergleicht den Massentourismus mit Pornografie und fordert eine Abkehr von Ferienanlagen in Kitschkulissen: Hotelier Michil Costa hat radikale Ansätze gegen die verheerenden Besucherströme.

Egal ob der Pariser Louvre, Venedigs Markusplatz oder die Wanderwege rund um Lauterbrunnen im Berner Oberland, Overtourism – der exzessive Massentourismus – bringt die schönsten Orte dieser Welt an den Rand des Kollapses.

Längst rebellieren die Einheimischen, versuchen sich Länder und Gemeinden gegen das Zuviel an Besuchenden zu wehren: etwa mit Tagespauschalen oder dem Verbot von Lautsprechern, die von Fremdenführer: innen bei grösseren Gruppen eingesetzt werden wie in Venedig; mit Anlegebeschränkungen für Kreuzfahrtschiffe wie in Capri und Dubrovnik oder dem Gesetz gegen Hotelneubauten in Amsterdam.

Proteste auf Mallorca, in Barcelona und Stockholm

Worunter genau die Einheimischen angesichts der touristischen Massen leiden, war zuletzt bei Protesten auf Mallorca, in Barcelona oder in Stockholm zu hören: Durch die Zunahme an Ferienunterkünften wird es für die lokale Bevölkerung immer schwieriger, bezahlbaren Wohnraum zu finden, einen Platz im Restaurant, eine Liege am Strand.

Die Abfallentsorgung ist ein Problem, Sorgen um die Wasserressourcen werden grösser, Tiere und Pflanzen verlieren ihren Lebensraum. In der Folge wandern immer mehr Einheimische ab. Doch was bleibt einem Ort, wenn seine Menschen wegziehen? Wie verändert dies seine Identität?

Der Südtiroler Hotelier Michil Costa treibt seit Jahren die Diskussionen rund um einen neuen Umgang mit dem Tourismus voran. Vergangenen Herbst erschien sein Buch «Raus aus dem Rummel», ein Plädoyer gegen die touristische Monokultur, das konkrete Auswege aus dem Massentourismus aufzeigt und selbstkritisch Costas Rolle als Gastgeber beleuchtet.

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annabelle: Rund ums Kolosseum in Rom und vor den Uffizien in Florenz herrscht alles andere als Leere. Die Fotos, mit denen wir dieses Interview illustrieren, sind zwar digital bearbeitete Collagen, bringen aber mit ihren dicht gedrängten Menschenmassen das Problem des Overtourism auf den Punkt. Was geht Ihnen beim Anblick dieser Bilder durch den Kopf?
Michil Costa: Dasselbe, was ich denke, wenn ich bei uns in den Dolomiten die Motorradkolonnen sehe, die die schöne Landschaft verpesten, oder die Menschen, die sich massenweise in die Seilbahnen quetschen, anstatt zu Fuss einen Berg zu besteigen. (seufzt) Irgendwas läuft hier ganz gewaltig verkehrt. Niemand nimmt sich mehr die Zeit, zu überlegen, was für die eigene Gesundheit – psychisch wie physisch – wohltuend wäre. Es wird routiniert nonstop konsumiert, da scheint Innehalten unmöglich geworden zu sein. Der kommerzielle Tourismus ist zu einem Menschenhandel verkommen, den wir Gastgebenden mit Ferienanlagen vor Kitschkulissen und einer Rund-um-die-Uhr-Bespassungs-Garantie am Laufen halten. Alles nur, um so viele Betten wie möglich zu verkaufen.

Ich sehe Ihre Punkte, nur will auch ich – wie viele andere – meinem Sohn etwa den Mailänder Dom zeigen und den Eiffelturm.
Dass Menschen genau diese Dinge sehen wollen, ist nicht nur verständlich, sondern auch berechtigt. Es gibt ja durchaus Möglichkeiten, aus dem Schlamassel herauszukommen.

Mit Tagespauschalen, wie Venedig sie bereits eingeführt hat?
Es gibt verschiedenste Ideen: Wir könnten die Zufahrtsstrassen für Privatautos blockieren. Oder über einen Numerus clausus für Stadtzentren nachdenken, also die Festlegung einer maximalen Anzahl Besuchenden, die eine Destination verkraftet. Reisende könnten gezwungen werden, sich sieben Jahre im Voraus anzumelden, um Florenz betreten zu dürfen – ähnlich wie beim Neujahrskonzert in Wien, wo Eintrittskarten verlost werden. Das wäre auch in puncto Chancengleichheit für finanziell schlechter gestellte Menschen eine gute Idee. Eine Reise langfristig zu planen, schürt die Vorfreude. Ich garantiere Ihnen, dass die Leute diesen wunderbaren Kulturstädten dann auch mal ein paar Tage und nicht nur wenige Stunden widmen werden – die erst noch einzig und allein dazu dienen, Beweisfotos zu schiessen.

Wäre der Aufschrei nicht gigantisch, wenn die Menschen in ihrer Reisefreiheit beschnitten würden?
Die Lage ist komplex, doch wenn wir nicht anfangen, Massnahmen zu ergreifen, kommt es zu einem Ausverkauf der Orte und der zunehmenden Vertreibung von Einheimischen. Ich weiss, dass solche Massnahmen als verfassungswidriger Protektionismus, als eine Beschneidung gesellschaftlicher Freiheiten gesehen werden können. Wir leben im Zeitalter des Liberalismus und feiern die Überbetonung individueller Wünsche und Vorstellungen. Das zeigt sich übrigens auch immer wieder bei waghalsigen Bergbesteigungen. Überall gibt es zu viele Deppen, die Lawinen auslösen, weil sie meinen, schlauer als die erfahrenen Bergführer:innen zu sein. Wer kein Gefühl für seine Grenzen hat, will mehr und mehr: mehr erleben, mehr besitzen. Wenn aber grenzenlose Selbstverwirklichung und wirtschaftliches Wachstum unsere höchsten Werte sind, ist die Katastrophe vorprogrammiert. Die Freiheit des Menschen kann nur darin liegen, dass er sich selbst Grenzen setzt – alles andere ist Anarchie.

Sie selbst locken als Hotelier ebenfalls Tourist:innen in die Berge …
… und mir ist sehr bewusst, dass ich Verantwortung trage. Meine Eltern, die dieses Hotel erbauten, haben den Krieg gekannt, die hatten Hungersnot, wirtschaftliche Schwierigkeiten und einen ganz anderen Antrieb, die Ärmel hochzukrempeln. Wir Unternehmer:innen meinen heute, Vermögen anhäufen zu müssen. Der Homo oeconomicus ist so sehr darauf bedacht, zu schaffen und zu mehren, dass er nicht genügend darüber nachdenkt, was ihn glücklich macht und was zu tun ist, um den Planeten nicht zugrunde zu richten und die sozialen Ungerechtigkeiten zu minimieren.

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«Wie soll man Orte wirklich sehen und auch fühlen können, wenn man dort kaum mehr Platz zum Atmen hat?»

Wie bringt man auf Gewinnmaximierung geeichte Hoteliers dazu, neue Wege zu beschreiten?
Es braucht eine Politik, die sozialer ausgerichtet ist. Etwa Gesetze, die die Bettenzahl limitieren und den Bodenverbrauch regulieren. Der ist beim Bau riesiger Hotelanlagen enorm und kostet Biodiversität, das heisst, nimmt Insekten und anderen Tieren den Lebensraum weg.

In der Schweiz wäre der Widerstand ob eines solch massiven staatlichen Eingreifens sicher enorm.
Natürlich, weil die Menschen, ähnlich wie in Deutschland und Österreich, meinen, sich nicht aus der Komfortzone bewegen zu müssen. Angesichts dessen wäre ich für eine geopolitische Verwaltung der Alpenregion. Wir kämpfen mit den gleichen Problemen und könnten länderübergreifend Lösungen entwickeln. Als Vertreter der Gemeinwohlökonomie glaube ich daran, dass diese der Schlüssel für eine Neuausrichtung sein kann.

Die Gemeinwohlökonomie ist eine neue Denkrichtung, sie beschreibt ein alternatives Wirtschaftssystem, das nicht Wachstum, sondern den Menschen ins Zentrum stellt.
Sehen Sie, ich glaube nicht an ständiges Wachstum, sondern daran, dass wir Mutter Erde rechtlich vor Ausbeutung und Missbrauch schützen müssen. Das ginge, indem etwa Unternehmen gezwungen sind, eine Bilanz ihrer Gemeinwohlökonomie vorzuweisen. Man sammelt Punkte für seine Aktionen in den Bereichen Solidarität, innerbetriebliche Demokratie, Nachhaltigkeit und Transparenz. Wer sich tiefer damit befassen will, dem empfehle ich die Werke von Jeremy Rifkin, Edgar Morin oder auch Muhammad Yunus.

Ist eine Einführung der Gemeinwohlökonomie realistisch?
Der Norden zeigt sich da mal wieder fortschrittlich. Im schwedischen Parlament wird bereits darüber debattiert, ob Zimmerpreise nach Anreisedistanz gestaffelt werden sollen. Das heisst, wer im Zug anreist, zahlt weniger als Tourist:innen aus den USA, die einen Transatlantikflug benötigen. Und der Unterschied zwischen dem Preis, den die lokalen Gäst:innen bezahlen, und jenen, den die aus Übersee bezahlen, geht dann an eine Stiftung, mit der etwa Umweltprojekte finanziert werden.

In Ihrem Buch «Raus aus dem Rummel» vergleichen Sie Massentourismus mit Pornografie. Wie kamen Sie auf diesen Vergleich?
Ich habe Buddhismus und tantrische Philosophie studiert. Erotik ist etwas Wunderschönes, Pornografie das Gegenteil. Ich sehe da also recht viele Parallelen zwischen Massentourismus und Pornos. Denn es geht ums Zurschaustellen eines ungleichen Kräfteverhältnisses zwischen Beton und Spekulationen als Ausdruck maskuliner Übermacht und der Unterwerfung der reizvollen Natur. Dazu kommen die schnelle, einseitige Befriedigung gegen Bezahlung und Tourist:innen als Voyeur:innen in künstlichen Szenerien. Wir müssen dringend zurück zu den echten Gefühlen, uns spüren und ein Bewusstsein für unser Gegenüber entwickeln – dann lösen sich viele Probleme von allein. Für den Tourismus bedeutet das: Qualität bieten, ehrlich sein und zu seinen Grenzen stehen.

Die Realität ist heute oft eine andere. Das Schweizer Dörfchen Lauterbrunnen erwägt Eintrittspauschalen, um die sogenannten «Staubbach-Handy-Touristen» abzuschrecken – jene Menschen, die zu diesem Wasserfall düsen und nach dem Selfie gleich wieder abrauschen, sprich dem Ort weder Geld noch Wertschätzung ein- und entgegenbringen. Kommt Ihnen das aus den Dolomiten bekannt vor?
Die Tourismuskommunikation hat in der Alpenregion grosse Fehler gemacht. Auch wir haben uns auf Influencer:innen aus der ganzen Welt fokussiert und sie eingeladen. Und natürlich wurde damit die Kultur befeuert, Selfies zu schiessen, nur weil es cool ist, an dem und dem Ort mal gewesen zu sein. Die Region wirklich zu besuchen, interessiert kaum mehr.

Mit Sehen und Würdigen hat das nichts zu tun.
Begreift man Reisen als Möglichkeit zur Verwandlung und nicht nur als Ego-Trip, um sagen zu können «ich war auch da», liegt darin die Chance, neue Sichtweisen zu erlangen. Den Blick in die Ferne – und auch in sich selbst – als die eigentliche Reise zu begreifen, ist durchaus erstrebenswert. Wie aber soll man Orte wirklich sehen und auch fühlen können, wenn man dort kaum mehr Platz zum Atmen hat?

«Auch wir müssen lernen, die reisenden Massen da hinzulenken, wo es weniger oder bislang gar keinen Tourismus gibt»

Derzeit werden Influencer:innen in die Mongolei verfrachtet, da es dort noch wirklich fotogen-unberührte Natur gibt. Absurd?
Auch wir müssen lernen, die reisenden Massen da hinzulenken, wo es weniger oder bislang gar keinen Tourismus gibt. Die niederländische Tourismusbehörde etwa hat in ihrem Report Perspective 2030 angekündigt, Besucher:innen auf die verschiedenen Gebiete des Landes umzuverteilen und unbekanntere Gefilde zu promoten. Die wiederum profitieren von neuen Einnahmen und völlig überlastete Städte wie Amsterdam atmen auf. Wenn die Ära Xi Jinping einmal vorbei ist, wird es noch sehr viel ernster: Millionen chinesischer Tourist:innen werden neu nach Europa kommen und den Massentourismus auf ein neues Level heben. Da wird es unmöglich, dem einzelnen Menschen die Schönheit der Berge zu vermitteln.

Schweizer Reisende gelten als bergliebende Skifahrer:innen, sind die hier ausgenommen?
Nicht wirklich. Ich habe das Gefühl, dass bestimmte Skigebiete von Besuchenden aus der Schweiz, Frankreich und Deutschland nicht mehr als Bergwelt wahrgenommen werden, sondern als ein einziger grosser Skizirkus, der die Menschen zu bespassen hat. Erschwerend kommen die teuren Skipässe dazu, die gilt es auszunutzen und den Preis durch so viele Abfahrten wie möglich herauszuholen. Für meinen Geschmack sollten auch die Liftanlagen endlich wieder verlangsamt werden, das alles ist doch nur noch eine einzige Massenabfertigung.

Egal ob in Mailand, auf Mykonos oder Mallorca: Das überall beschworene authentische Ferienerlebnis ist angesichts mehrsprachiger Speisekarten mit dem obligatorischen Cordon bleu gar nicht so einfach auszumachen. Was sagen Sie dazu?
Ich habe ein grundsätzliches Problem mit dem vielstrapazierten Begriff «authentisch». Authentisch kommt vom Griechischen «authentikos», was «ich selbst» bedeutet. Wir verkaufen Feriendestinationen als authentisch, aber Tourismus ist ja an und für sich nicht authentisch. Diese ganze Bergdorfromantik mit heiterer Volksmusik, Herzchenschnitzereien und warmen Kachelöfen ist die pure Disneyfizierung der Alpen, geradezu heuchlerisch. Wir sollten endlich anfangen, die Dinge so zu erzählen, wie sie sind.

Können Sie dafür ein Beispiel geben?
Bleiben wir bei der Speisekarte. Warum einen «authentischen Südtiroler Speck» verkaufen, wenn wir genau wissen, dass es hier keine Schweinezucht gibt? Wir sollten unsere eigenen Weinreben anbauen, Vernatsch und Lagrein Dunkel. «Magdalener» könnte zum Spitzenprodukt werden. Nicht Cabernet, Merlot oder Blauburgunder, das kann Frankreich besser. Bergbauernmilch als Topprodukt muss zu einem hohen Preis verkauft und die Produktion limitiert werden, um die Preise hochzuhalten. Einheimische sollten Vorzugspreise erhalten, Fremde mehr zahlen.

«Das Wichtigste im Haus ist nicht die Grösse des Spa, sondern die HR-Abteilung»

Was tun Sie, um Ihre Mitarbeitenden länger als nur eine Saison zu halten?
Es gilt aufzuzeigen, welche Freude in der Begegnung mit Menschen liegt. Aufmerksamkeit zu empfangen und zu schenken, macht glücklich. Darüber hinaus geht es darum, das Wohlbefinden der Mitarbeitenden zu gewährleisten. Vor sechs Jahren haben wir ein HR-Office gegründet mit zwei Psychologinnen, die sich exklusiv für das Wohl der Kolleg:innen einsetzen. Gerade ein Chefkoch braucht bei dem Stress und der Führungsverantwortung eine psychologische Ausbildung, die wenigsten aber haben eine. Das Wichtigste im Haus ist nicht die Grösse des Spa, sondern die HR-Abteilung. Die kostet einen Haufen Geld, und das zahlen die Gäst:innen. Und noch etwas: Ab diesem Sommer dürfen alle Besuchenden zwischen 18 und 35 Jahren gratis im Hotel La Perla übernachten, wenn sie im Gegenzug an einer Schnupperlehre in unserem Hotel teilnehmen.

Sie sagen, die Gäst:innen zahlen die HR-Abteilung. Warum sollten sie das tun wollen?
Stellen wir uns eine verregnete Woche bei uns in den Bergen vor. Alle Pläne sind ins Wasser gefallen, und meine armen Gäst:innen hatten – mit Verlaub – beschissene Tage. Was brauchen sie da mehr als alles andere? Zugewandtheit! Und wenn mein Oberkellner mir erzählt, er schaffe es aus Effizienzgründen nicht, sich mehr Zeit für Tischgespräche zu nehmen, sage ich: «Doch! Vergesst alles, was ihr in den Hotelfachschulen gelernt habt, bei uns muss es menscheln, also bleibt bei den Gäst:innen. Sie wollen mit euch reden, wollen gefragt werden, wie es ihnen geht und wie ihr Tag war.» Gute Gerichte bekommt man überall, aufgeräumte Gastgebende nicht, also muss ich dafür sorgen, dass das Wohlbefinden meiner Angestellten gewährleistet ist. Seit zwei Jahren haben wir unser zweites Hotel, ein ehemaliges Dreisterne-Hotel, für unsere Mitarbeitenden reserviert.

Ein echtes Hotel mit Zimmerservice als Personalhaus?
Na, Zimmerservice nun nicht, wohl aber mit Restaurant und Barkeeper. Wir verkaufen nun mal keine Autos, sondern Gastfreundschaft; und somit müssen wir auch die Ersten sein, die diese erfahren.

Was können denn Reisende tun, um sich der Gastfreundschaft als würdig zu erweisen?
Beispielsweise morgens ihr Zimmer aufräumen, aus Respekt vor der Arbeit des Housekeepings. Nicht länger als fünf Minuten duschen aus Rücksicht auf die Umwelt. Augenkontakt aufnehmen, statt das Handy durchzuscrollen, das alles wäre doch schon mal ein guter Anfang.

Glauben Sie trotz der düsteren Prognosen noch an das Gute?
Denke ich an unsere Zukunft und was in zwanzig, fünfzig oder hundert Jahren passieren wird, bin ich schon ein Pessimist. Aber jeden Morgen nehme ich mir vor, positiv zu starten, die Welt in ihrer Schönheit zu sehen. Und ich sage unseren Mitarbeitenden: Steht auf und macht euer Bett! Eine gute Sache ist dann schon mal gelungen. Was danach passiert, das werden wir sehen.

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Karin Dipl.Ing. Domig

Due Frage ist auch, müssen wir überhaupt auf Urlaub fahren oder können wir das reisen nicht anders planen?.. Ich glaube da fängt es irgendwie an, nicht?

Haka Deka

Ich kann diese sattgewordenen Hoteliers nicht mehr hören. Zuerst bedienen sie sich jahrzehntelang an den Gästen und haben ihr Scherflein im trockenen. Von gebau diesen jetzt zu hören, wie Gäste sich zu verhalten haben grenzt schon an Unverschämtheit.
Wer von uns lässt sich denn verbieten irgendwo hinzufahren. Und: auch die Einheimischen tragen zu Belastungen im Ausflugsverkehr bei und sollen jetzt auch noch dafür belohnt werden.

Marcus

Frau Lau, :-), Ihr Ansicht und Artikel möchte ich zu 200% so unterstreichen. Ich fahre in ein Land, weil ich dieses mit seiner “anderen Art” erleben möchte und empfinde es schon kurios, wenn dann die Speisekarten auf deutsch sind. Ich bin kein Öko Mensch und mag es auch auf Mallorca durch die “Bunten Geschäfte ( Luftmatratzen, Bälle, Schuhe, etc..)” zu gehen, obwohl das wenig mit der Kultur zu tun hat. Allerdings entwickeln und verändern sich auch andere Länder und Kulturen und ich kann nicht erwarten, dass dort der Bäcker noch ein einer Holzhütte steht und mit Feuer backt und zu Hause ist vieles hochindustrualisiert. Ich kann die Anwohner in den Touriorten absolut verstehen und leider steht wie bei so vielem in unserer Gesellschaft oder Welt das Geldvermehren an erster Stelle und dem wird vieles untergeordnet. Verfolgen wir den Weg der Ursache von vielen Problemen, steht aus meiner Sicht immer ein Hauptgrund: Der Mensch mit den Eigenschaften: Annerkennung und Bestätigung. Ob mit Macht, Luxus, Likes, oder einer Frau zu gefallen. Was wäre, wenn ein Mensch alleine wäre: Würde er eine teure Uhr tragen, ein großes Luxusauto fahren, an viele Orte fahren, um ein Selfi dort zu machen, was er zu Hause dann zeigt oder im Netz teilt oder würde versuchen immer mehr an Grund und Boden zu haben? Am Ende werden wir den Menschen in seinen Eigenschaften nicht verändern können und ich denke wir sollten das alles auch nicht verkomplizieren in vielen langen Dikussionen ohne finales Ergebnis oder Lösung. —Was aber schon immer funktioniert hat, sind Regelne, Schranken und Gesetze und auch eine Demokratie hat Ihre Grenzen und ist nicht ein regelfreier Raum. Wie bei vielen lernt der Mensch aus Fehlern und Erfahrungen. ( Leider sind wir noch nicht so weit unsere Intiligenz so zu nutzen, dass wir vorrausschauend Regeln festlegen, die das zu Erwartende vermeiden ohne es erst Erfahren zu müssen.). Von daher: Es hat sich etwas entwickelt in den Touriorten , auch durch das digitale Zeitalter ( seltener schöner Ort = Hin und Selfie = irgendwann zu viel), dass die Orte das eben durch Regeln wieder selbst eingrenzen müssen. Am Ende ist es wie es ist. Wie bei so vielem im Leben wenn das Angebot begrezent wird: Dann kann ich halt nicht mal eben, dort hinfliegen oder hinfahren. Das schöne an der Demokratie und der damit verbundenen Freitheit: Ich kann über das Angebot selber entscheiden ob ich das für mich passt oder nicht. ( Höhere Preise, Anmeldung 7 Jahre vorher, etc..etc..). ;-). Nur dem ganzen steht leider das System wieder selber im Weg: Absoluter Kapitalismus: Der gewählte Bürgermeister lebt von den Steuereinnahmen, je mehr Geld, um so mehr kann er etwas tun, was seine Wähler ( die meisten, nicht alle) wieder toll finden oder entsprechende Stellen finanziell so auzustatten, dass es der Partei oder dem Einzelnen nutzt. —-Und eines ist klar: Die Mehrheit sägt sich nicht den Ast ab, auf dem sie sitzt. Also muss man für große Veränderungen, dass System so anpassen, dass die Entscheider eben nicht auf dem Ast sitzen, um den es geht. 😉 und die Menschen müssen durch Regeln geführt werden ( Ob beim Autofahren, bei Drogen, bei Verschmutzung, etc..etc..und eben Konsum von Urlaub in Tourigebieten) ist nur die Frage: Welche Werte und Leitlinien werden in einer kapital und macht gesteuernten Menschheit, wohl ganz oben stehen. ( Nicht nur als Symbol, sondern als fundamentale und auch gelebte Ausrichtung). Mein Vorschlag: Es wird ein internationales Gremium gebildet: “Tourismus Solution” in diesem kann jede Stadt, Gebiet das sich den Problemen stellen möchte, anschließen und von allen Seiten werden ideen und Lösungen entwickelt, die dann von jedem freiwillig übernommen werden können. Aus meiner Sicht, kann sich daraus ein hervorhebendes System/Regeln etablieren, die allen dann bekannt sind und somit das ganze aus Tourisicht in der Wahrnehmung und Übersicht greifbarer und verständlicher macht und somit das Angebot gezielter gesteuert werden kann. Das schöne ist und ist bewiesen: Wenn etwas wegbricht, findet der Mensch immer was neues und anderes oder lernt darauf zu verzichten. ;-). Danke für Ihren Artikel und schön zu lesen, dass auch andere das große und ganze und nicht nur sich und Ihren Umkreis, sehen. Gruß Marcus ( Text ohne KI und Grammatikkorrektur geschrieben. Mensch. ;-))

polsila

Danke für das Interview und die klare Meinung und Erfahrung von Herr Costa. Ich bin vollkommen einverstanden!