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Miriam Davoudvandi: «Habt den Mut, über eure psychischen Probleme zu reden!»

House of Beauty

Miriam Davoudvandi: «Habt den Mut, über eure psychischen Probleme zu reden!»

  • Foto: Bahar Kaygusuz

Miriam Davoudvandi kann mehr als nur eine Sache. Sie ist Journalistin, Autorin und Moderatorin, ausserdem Speakerin/Workshopleiterin, DJane, Feministin, eine der wenigen Frauen in der Welt der Hip-Hop-Medien, ein Kind der Rap-Kultur. Und sie hat Depressionen. In ihrem Podcast «Danke, gut.», spricht sie mit ganz verschiedenen Menschen über «Pop und Psyche». Und will, dass wir offener über psychische Probleme kommunizieren. Am Freitag 26.8. ist sie im annabelle House of Beauty mit dem Thema Mental Health zu Gast.

Ursprünglich in Bukarest aufgewachsen, kam sie mit sechs Jahren ins deutsche Bad Säckingen nahe der Schweizer Grenze und erlebte eine ganz andere Welt, weit weg von Plattenbauten und Grossstadttrubel. Der kleine Ort war überschaubar und sortiert, und sie vermisste ihre wunderbare Zeit der Freiheit in Bukarest. Alles sollte und wollte sie richtig machen, doch irgendwann kam die Erkenntnis, dass sie nur ihrer eigenen Persönlichkeit vertrauen muss, um ihren Weg zu finden und ihren Einfluss geltend zu machen. Ihr Weg in die Öffentlichkeit war zugleich der Weg in die Musik bzw. in die Rap-Kultur, die ihr so nah war und mit deren Protagonisten sie sich auf einer Ebene traf. Mit ihrer Neugier, ihrer Lust auf ein neues Leben und ihrem Blick auf die verborgenen Gesichter der Menschen begann ein ganz neuer Lebensabschnitt.

Es gelang ihr, mit Rapper:innen nicht nur über die Musik und deren Bedeutung zu sprechen, sondern auch über Mental Health und Depressionen. Sie gehört seit ihrer Jugend selbst zu den Betroffenen, auch wenn sie damals noch keinen Namen dafür hatte. Rückblickend bezeichnet sie sich als schwer depressive Jugendliche, doch es dauerte zehn Jahre, bis sie eine Diagnose erhielt, und weitere Jahre, bis sie selbst ihr Leid als Depression benennen konnte. Offen darüber zu sprechen, ist in unserer Kultur immer noch nicht selbstverständlich. Viele Menschen scheuen die Stigmatisierung im Freundes- und Familienkreis, aber auch in der Arbeitswelt. Dabei wäre es so wichtig, wenn mehr Leute den Mut finden würden, über ihre psychischen Probleme offen zu kommunizieren.

Miriam Davoudvandi weiss genau, worum es geht, und spricht alles offen an. Heute möchte sie mit ihrer eigenen Geschichte für mehr Aufmerksamkeit für die Krankheit sorgen. Das geschieht u. a. in ihrem Podcast «Danke, gut.», in dem sie mit ganz verschiedenen Menschen über «Pop und Psyche» spricht. Auf verschiedenen sozialen Medien folgen ihr zehntausende Leute. Die Öffentlichkeit ist da, die grosse Geheimhaltung geht ihrem Ende entgegen. Miriam Davoudvandis Ehrlichkeit, ihr sorgfältiger Umgang mit dem Thema und ihre Empathie geben den Weg vor.

3 x Q&A mit Miriam Davoudvandi

Welchen Trend würden Sie heute nicht mehr mitmachen
Ich verstehe, wie es sich anfühlt, wenn man keinen Ausweg mehr findet und für alles anfällig ist, was Besserung verspricht. Deshalb verurteile ich niemanden, der Trends folgt. Ich habe das bisher kaum getan, was ich u. a. meiner Therapeutin verdanke, die mich immer auf den Boden der Tatsachen zurückholt. Etwas weniger Internet würde aber nicht schaden, denn es war schon immer ein Ventil für mich und meine Psyche, sei es in Form von Oversharing oder im Teilen von Depressions-Memes.

Welches Tabu würden Sie gern abschaffen?
Wir sind auf einem okayen Weg dahin, bestimmte Erkrankungen wie Depressionen oder Burn-outs zu entstigmatisieren. Dasselbe würde ich mir für Erkrankungen wünschen, die weniger «greifbar» sind, wie Borderline oder Schizophrenie. Und ich würde mir wünschen, dass das Gespräch über die Psyche im Arbeitskontext mehr stattfindet und dass dabei auch klar wird, dass schlechte Löhne und Existenzängste nicht förderlich für die Psyche sind.

Was ist Ihr wichtigster Expertinnen-Tipp?
Ich masse mir nicht an, psychologische Tipps zu geben, da ich keine Therapeutin bin. Was mir als Betroffene aber ganz gut hilft, ist, wenn ich, wie bei dem Spiel «Sims», meine Grundbedürfnisse checke. Habe ich genug geschlafen, gegessen, getrunken, habe ich eine soziale Interaktion und ein bisschen Spass gehabt? Wenn das abgehakt ist – und auch das kann extrem anstrengend sein für Menschen mit psychischen Erkrankungen –, gehe ich in mich und frage mich, wie es mir heute eigentlich geht.

Miriam Davoudvandi in aller Kürze

Miriam Davoudvandi, 30, arbeitet als Journalistin, Autorin und Moderatorin für verschiedene Medientitel. Ausserdem ist sie Speakerin/Workshopleiterin und DJane. Bis zu ihrem sechsten Lebensjahr lebte sie in Bukarest. Dann zog sie mit ihrer rumänischen Mutter zu ihrem iranischen Vater nach Deutschland. Nach dem Abitur studierte sie Medien- und Kommunikationswissenschaften und wurde Chefredakteurin beim «splash!»-Magazin. In ihrem Podcast-Format «Danke, gut.» spricht sie mit Menschen aus der Popkultur über alles, was mit Mental Health und Psyche zu tun hat.

Am Freitag 26.8. spricht sie um 16.00 Uhr im annabelle House of Beauty zum Thema Mental Health

Miriam Davoudvandi ist eine von 25 Experten, die wir ins an unseren dreitägigen Event «annabelle House of Beauty» eingeladen haben, über Themen wie Ernährung, Emotional und Mental Health zu sprechen.

Was sonst noch stattfindet:

  • Masterclasses:  Zum Beispiel Gua-Sha Massagetechniken mit Lara Schurter oder ultimative Make-up Tipps für einen natürlichen Glow mit Sophia Singh oder das “How to” des gesunden Älterwerdens
  • Concept-Store: Hier kannst du über 150 weitere Beauty- und Wellnessprodukte ausprobieren, von annabelle für dich zusammengestellt
  • Food & Drinks: Wir sorgen für dein Wohl, mit Spezialitäten vom Restaurant Gül und dem Weinexperten Smith&Smith
  • Afterwork Lounge: Jeden Abend öffnen wir den Garten für Drinks, Food  und ein Live.Konzert
  • Luxury Goodie-Bag: Gefüllt mit exklusiven Beauty-Überraschungen in einer Limited-Edition-Stofftasche von Lamarel.

Das Annabelle House of Beauty findet vom 24. bis 26. August in Zürich statt. Alle weiteren Informationen findest Du auf unserer Webseite – oder sichere Dir direkt hier Dein Ticket

 

 

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